Biogasanlagen führen zur Verdrängung von viehhaltenden Betrieben?
Fakten:
Industrielle Anlagen haben (im Gegensatz zu bäuerlichen Anlagen) weites Einzugsgebiet
Biogas fördert Mais-Monokulturen/Verbreitung von Gen-Mais?
Fakten: Gen-Mais
Keine GVO-Mais Sorte existent, die für Biogas entwickelt wäre
Weite Fruchtfolge macht Genmais-Anbau unnötig
Anwendung von Genmais verursacht unnötige Kosten (Anbaugrenze, Getrenntlagerung)
Fakten: Monokulturen
Bauern vertraglich an drei- bis viergliedrige Fruchtfolge gebunden
Aktive Forschung an alternativen Energiepflanzen, um weitere Fruchtfolge zu ermöglichen
Energetisch genutzte Mais entspricht weniger als 13 % der Gesamtanbaufläche Mais in Deutschland
Böden erfahren durch intensiven Maisanbau eine Verschlechterung der Humusbilanz?
Fakten:
Erzeuger zur Beachtung der Humusbilanz verpflichtet
Effekt Mais als Humuszehrer ausgeglichen durch:
Anbau Untersaaten und Zwischenfrüchte
drei- bis viergliedrige Fruchtfolge
Einhaltung der Cross-Compliance-Vorschriften
Rückführung Gärreste in Stoffkreislauf
Langfristige Vertragsbindung der Landwirte ist unflexibel und nachteilig?
Fakten: Monokulturen
Bietet Planungssicherheit
Langfristige Planung der Fruchtfolgen
Fehlmengenersatz möglich
Bei ausbleibender Gewinnerzielung des Erzeugers ? Nachverhandlung der Verträge möglich
Biogas-/Biotreibstoffindustrie führt zur Erhöhung der Rohstoffpreise und Verteuerung der Lebensmittel weltweit?
Fakten
Veränderte Ernährungsgewohnheiten (Fleischkonsum) (Bsp: China – Verdopplung des Konsums zw. 1993 und 2005) ? 1 kg Fleisch bedarf 7 kg Getreide in Produktion
Bevölkerungsexplosion in Entwicklungsländern (jährl. um 80 Mio. Menschen)
Schlechte Ernten (EU Export um 30 % rückläufig von 2007 auf 2008)
Nachfrage nach Substraten zu gering im Gesamtvergleich, um Auswirkung auf Preise zu haben
Nutzungsflächen für Biodiesel/Bioethanol sind wesentlich größer, als die für Biogas genutzten
Anbau von Energiepflanzen führt zur Verkleinerung der Anbaufläche und gefährdet so die Lebensmittelversorgung?
Fakten
Nutzfläche für Biomasse kann bis 2030 noch auf 3-4 Mio ha erhöht werden (derzeit 400.000 ha)
2007: knapp 2 Mio. ha Energiepflanzenanbau von knapp 12 Mio. ha Ackerfläche genutzt, davon nur 400.000 ha für Biogas
Enormes Steigerungspotential bei den Ernten besonders in Osteuropa (bis zu 70 % in Russland, Ukraine)
Maximierung Biomasse durch Züchtung ? steilere Ertragssteigerung
2. Prozesse: Wie entsteht Biogas?
Führt die hiesige Biogas-/Biotreibstoffindustrie zur Erhöhung der Rohstoffpreise und zur Verteuerung der Lebensmittel auf der ganzen Welt?
Veränderung der Ernährungsgewohnheiten z.B. in China in Richtung erhöhten Fleischkonsums, der eine überproportionale Steigerung der Nachfrage nach Futtermitteln auslöst
Die Bevölkerungsexplosion in Entwicklungsländern und damit erhöhte Nachfrage nach Lebensmitteln
Schlechte Ernten in den letzten Jahren
Die Nachfrage der Biogasbranche nach landwirtschaftlichen Substraten ist viel zu gering im Vergleich zur Gesamtproduktion, als dass sie eine merkliche Auswirkung auf die Preise hätte
Die für die Produktion von Bioethanol und Biodiesel genutzten Flächen sind um vieles größer als die für Biogas genutzten, aber selbst sie sind zu klein, um die weltweiten Rohstoffpreise nennenswert zu beeinflussen
Führt der Anbau von Energiepflanzen zur Verkleinerung der Anbaufläche für die Verwertung als Lebensmittel und gefährdet so die Lebensmittelversorgung?
Fakten
Der Anteil für Energiepflanzen an der Gesamtagrarfläche ist gering
Es werden 400.000 ha (d.h. 2,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland) für Energiepflanzen zur Biogaserzeugung genutzt
Produktivitätsfortschritt bei Anbau führt zur Verkleinerung der für eine bestimmten Menge Biogas benötigten Anbauflächen
Die landwirtschaftliche Nutzfläche für Biomasse in Deutschland kann bis zum Jahr 2030 auf rund 3 bis 4 Mio. ha erhöht werden ohne die Nahrungsmittelproduktion einzuschränken
In anderen Ländern, vor allem in Osteuropa, existiert noch ein enormes Steigerungspotenzial bei den Ernten
Treibt das EEG und die damit verbundenen Einspeisevergütungen die Strompreise in Deutschland in die Höhe?
Fakten
Eine Kilowattstunde Strom kostete den Stromverbraucher 2007 ca. 21 Cent. Der Anteil von Erneuerbaren Energien an diesem Betrag macht ca. 1 Cent aus. Ursachen für den gestiegenen Strompreis liegen hauptsächlich am gestiegenen Ölpreis, CO²-Handel mit Zertifikaten und nur zu einem geringen Teil am Erneuerbaren Energiengesetz. Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen bezahlt etwa 3,50 Euro pro Monat für die Einspeisevergütung der Erneuerbare Energien
Es sollten vor allem die nicht so stark flächenverbrauchenden Erneuerbare Energien wie Wind, Photovoltaik, Solarthermie, Geothermie gefördert werden und nicht die Erneuerbaren Energien aus Biomasse
Wir benötigen in Deutschland und der Welt einen gesunden Mix der Erneuerbaren Energien. Keine der Erneuerbaren Energien alleine kann die Energiewende bringen
Andere Erneuerbare Energien wie Windkraft oder Photovoltaik sind an unmittelbar vorhandenen Wind oder Sonneneinstrahlung gebunden und damit nicht grundlastfähig. Für sie müssen von den Energieversorgern teure Schattenkapazitäten (konventionelle Kraftwerke) vorgehalten werden, um eine gleichmäßige Stromversorgung zu garantieren
z.T. hoher Flächenverbrauch, geringe Wirkungsgrade und teure Herstellung der Anlagen
Biogas fördert Mais-Monokulturen?
Fakten
Keine Monokultur Mais durch Biogas, da der Anteil des Mais der in Deutschland für energetische Zwecke genutzt wird, sehr klein ist (unter 13 %)
NAWARO® Bauern sind vertraglich an die gute fachliche Praxis des landwirtschaftlichen Anbaus gebunden und müssen eine drei- bis viergliedrige Fruchtfolge einhalten
Biogasanlagen führen zur Verdrängung von viehhaltenden Betrieben?
Fakten
In stark von der Veredelung geprägten Regionen kann es vereinzelt zu einer Nutzungskonkurrenz um die Flächen zwischen dem Anbau von Substraten für Biogasanlagen und dem Anbau von Futtermitteln kommen. Die NAWARO® BioEnergie Parks befinden sich aber nicht in Veredelungsregionen wie z.B. dem Münsterland
Viehhaltende Betriebe bekommen voraussichtlich im neuen EEG einen besonderen Anreiz für den Betrieb von Biogasanlagen („Güllebonus“)
Fördert Biogas die Verbreitung von Gen-Mais?
Fakten
Es gibt keine GVO-Mais-Sorte die speziell für Biogas entwickelt und angebaut wird
Eine genügend weite Fruchtfolge macht den Anbau von Genmais unnötig
Ein mit Genmais bestelltes Feld verursacht unnötig hohe Kosten wie zum Beispiel eine Anbaugrenze zu anderen Feldern von 150 m, die Verwendung von Spezialgeräten und getrennte Lagerung von anderen Mais
Die NAWARO® BioEnergie AG setzt keinen Genmais ein
Erfahren die Böden durch den intensiven Maisanbau eine negative Humusbilanz?
Fakten
Durch die Lieferverträge der NAWARO® BioEnergie AG mit den Erzeugern werden diese zur Einhaltung der guten fachlichen Praxis verpflichtet, die eine Beachtung der Humusbilanz einschließt
Ist die langfristige Vertragsbindung der Landwirte unflexibel und nachteilig?
Fakten
Die langfristige Bindung ermöglicht dem Landwirt Planungssicherheit und langfristige Planung der Fruchtfolgen
Bei Nichterfüllung der vereinbarten Erntemenge kann der Bauer die notwendige Fehlmenge anderweitig beschaffen und der NAWARO® BioEnergie AG in Rechnung stellen
Erzielt der Erzeuger nachweislich keine Gewinne während der Vertragslaufzeit, so kann der Vertrag nachverhandelt werden
Welches Treibhausgasemissions-Minderungspotential besteht bei der Produktion von Biomasse?
Fakten
Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass der Ersatz fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) durch Biogas eine positive Ökobilanz erbringt. Die Erzeugung von Biogas hat vergleichsweise geringe Emissionsbelastungen im Vergleich zum Abbau und Transport fossiler Energieträger.
Die „Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung“ sieht zur Umsetzung der EU-Ziele eine nachhaltige, energetische Erzeugung von Biomasse unter Berücksichtigung des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung, des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sowie der Artenvielfalt sowie der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung vor.
Der Gesetzgeber fordert daher heute einen THG-Minderungswert von mindestens 35% sowie per 2017 50 % und per 2018 60 %. Der NAWARO BioEnergie Park Güstrow weist bereits heute einen THG-Vermeidungsfaktor von 58% nach.